Ein Auszug aus der neuen SOP-790-01
Alternativ bleibt man bei einem zu kurzen Mindesthaltbarkeitsdatum ggf. auf der Ware sitzen. In diesen Fällen bietet es sich an, die Ware nicht zu retournieren, sondern direkt durch den Kunden vernichten zu lassen. Fertigt eine Pharmazeutische Firma versorgungsrelevante oder versorgungskritische Wirkstoffe oder Arzneimittel gemäß § 52b AMG, dann kann der wirtschaftliche Aspekt zweitrangig sein und das Arzneimittel wird nicht aus kommerziellen Gründen aussortiert, sondern durchläuft den Bewertungsprozess für einen möglichen Wiederverkauf.
Die Maas & Peither Pharma GmbH vertreibt keine versorgungsrelevanten oder versorgungskritischen Wirkstoffe oder Arzneimittel. Wäre dies aber der Fall, dann müsste diese Abfrage auf dem Formblatt SOP-790_A5 vorhanden sein.
Der KR-Koordinator aus der Gruppe Verkauf entscheidet nach Erhalt der elektronisch übermittelten Retourenmeldung mit Hilfe des Formblatts SOP-790_A5, ob die Retourenmeldung abgelehnt wird, die Ware physisch retourniert oder durch den Kunden vernichtet werden soll.
Der Kunde hat in seiner Retourenmeldung bestätigt, dass
Die Maas & Peither Pharma GmbH nimmt keine Ware zurück, die über den Großhandel an Dritte ausgeliefert wurde. Grund dafür ist, dass keine Bewertung des Transportweges vom Großhändler an Dritte erfolgen kann.
Sind die qualitätsrelevanten Voraussetzungen gegeben, nimmt der KR-Koordinator eine wirtschaftliche Bewertung der kommerziellen Retoure vor. Das Formblatt SOP-790_A5 fragt die Entscheidungsfaktoren „AV-Artikel“, „verbleibende Mindesthaltbarkeit“ und „Warenwert“ mit folgenden Kriterien ab:
Es sind drei Entscheidungsoptionen möglich:
Option I („abgelehnt“): Der Verkauf lehnt die kommerzielle Retoure ab, weil die beschriebenen qualitätsrelevanten Voraussetzungen nicht erfüllt sind. Der Kunde wird durch den KR-Koordinator informiert. Der Prozess ist abgeschlossen.
Option II („Vernichtung beim Kunden“): Wurde für ein Produkt mindestens eine der drei wirtschaftlichen Voraussetzungen mit „ja“ angekreuzt, dann besteht keine Wirtschaftlichkeit mehr für diesen Artikel. Ist dies der Fall, dann erkennt der Verkauf die kommerzielle Retoure an.
Der Kunde wird vom KR-Koordinator informiert und beauftragt, die Ware aufgrund mangelnder Wirtschaftlichkeit selbst zu vernichten. Sofern für den Kunden bei der Vernichtung Kosten entstanden sind, werden diese durch Maas & Peither Pharma GmbH erstattet, wenn dies vertraglich vereinbart ist. Der Prozess ist abgeschlossen.
Option III („genehmigt“): Der Verkauf erkennt die kommerzielle Retoure an.
Der KR-Koordinator bereitet die Rückholung wie in Kapitel 6.4 beschrieben vor, dies beinhaltet auch die Rückmeldung an den Kunden.
Das System generiert aus der Retourenmeldung einen Retourenbegleitschein für alle Artikel der Option III. Diesen übermittelt der KR-Koordinator dem Kunden elektronisch mit dem Hinweis, den Retourenbegleitschein der Rücksendung beizulegen.
Zusätzlich kündigt der KR-Koordinator die anstehende Retoure inklusive einer Kopie des Retourenbegleitscheins beim Wareneingang (wareneingang@maas-peither-pharma.com) schriftlich an.
Kommerzielle Retoure (KR): Sammelbegriff für Falschlieferung, Überlieferung, kurze Restlaufzeit, Stornierung der Bestellung nach Auslieferung, AV-Artikel und Transportschaden.
KR-Koordinator: Teammitglied der Gruppe Verkauf, das für die organisatorische Abwicklung kommerzieller Retouren zuständig ist.
Stellen Sie sicher, dass Entscheidungen über kommerzielle Retouren risikobasiert getroffen werden! Nur qualitativ einwandfreie Ware darf weiter verwendet werden.
Nutzen Sie diese Muster-SOP, um die Verantwortlichkeiten und Abläufe bei der Bearbeitung von kommerziellen Retouren für Ihr Unternehmen festzulegen!
Die SOP beschreibt:
In den Anlagen zu dieser SOP finden Sie alle wichtigen Musterformulare zur Bearbeitung kommerzieller Retouren.
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