Ein Auszug aus dem GMP-BERATER, Kapitel 3.K.3
Nachstehend soll nur noch auf diejenigen Daten eingegangen werden, die im Rahmen des Pharmamonitorings der raumlufttechnischen Anlage zu belegen sind. Man muss dabei zwischen zwei Datentypen unterscheiden (siehe Abbildung 1).
Abbildung 1 Datentypen für das Pharmamonitoring
Sinnvoll ist es, beispielsweise auch die Überwachung der Öffnungszeiten von Schleusentüren und insbesondere deren Alarmfunktionen auf das Pharmamonitoring zu schalten. |
Ist eine aktive Raumdruckregelung installiert und wird die Druckdifferenz zwischen Reinraum und Schleuse überwacht, dann sind die Raumdruck-Regelung und auch die Raumdruck-Alarmierung während der Türöffnung auszusetzen. Grund: das Öffnen der Schleusentüre hat nur einen sehr geringen Einfluss auf die Luftströmung zwischen Reinraum und Schleuse (die Strömung ist abhängig von den Luftmengenbilanzen aus der Differenz zwischen Zuluft und Abluft der verbundenen Räume), aber einen hohen Einfluss auf den Differenzdruck (der Druck gleicht sich aus und zeigt den Wert „0“). Störend ist das Öffnen von Flügeltüren – dabei wird eine Sog-/Stoßwirkung der Luft durch den Türflügel erzeugt, der unkontrollierte Luftströmungen verursacht.
Um die Frequenz, d. h. die Häufigkeit, der Datenerfassung zu bestimmen, ist eine risikobasierte Herangehensweise empfohlen und in der CCS zu begründen. Eine Ausgewogenheit zwischen einem effizienten Ressourceneinsatz und einem aussagekräftigen Gesamtbild der Daten ist anzustreben. Eine Beurteilung zur Ermittlung der Häufigkeit könnte beispielsweise folgende Faktoren in Betracht ziehen:
Zu überwachen sind neben den Partikelkonzentrationen und den als kritisch definierten Druckdifferenzen alle mikrobiologischen Messgrößen, deren Erfassung und Auswertung insbesondere in der Herstellung steriler Arzneimittel ein besonders hoher Stellenwert zukommt, sie kann aber auch in der nicht-sterilen Herstellung erforderlich sein. In der FDA-Leitlinie für die aseptische Arzneimittelherstellung ist nur die Erfassung der luftgetragenen Mikroorganismen enthalten (aktive Messung), ergänzt durch die Luftkeimsedimentation (passive Messung) als optionale Messung.
Die Überwachung dieser Messgrößen wird auch in der Monographie <1116> der U.S. Pharmacopeia für die mikrobiologische Überwachung reiner Arbeitsbereiche empfohlen. Die numerischen Grenzwerte in dieser Monographie sind mit denjenigen im Anhang 1 zum EU-GMP-Leitfaden jedoch nicht deckungsgleich. Der Rhythmus der mikrobiologischen Datenerfassung ist risikoabhängig und kann von mehrmals pro Charge bis zu viertel- und halbjährlich reichen.
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