Auszug aus dem GMP-BERATER, Kapitel 1.C, Aufgaben der Qualitätssicherung, verfügbar ab Juni 2024
In ihrem Quality-Metrics-Programm gibt die FDA mit ihrer Sichtweise eine gute Darstellung der Zusammenhänge von Produktqualität, cGMP-Compliance, kontinuierlicher Verbesserung und der Verwendung von Qualitätskennzahlen:
Ein wirksames pharmazeutisches Qualitätssystem (PQS) gewährleistet sowohl nachhaltige Compliance als auch Robustheit der Supply Chain.
Qualitätskennzahlen können dazu beitragen, die Wirksamkeit des PQS aufzuzeigen und zu verbessern.
Kennzahlen sollen Arbeitsleistung, Prozesse, Qualität und Kosten messbar machen und eine Steuerung erlauben. Mit ihrer Hilfe können Ziele vereinbart bzw. deren Erreichen gemessen werden. Die Ziele sollten SMART formuliert sein.
Bei der Festlegung dieser Kennzahlen sollten die Steuerungs- und Überwachungsbedürfnisse der obersten Leitung, z. B. Geschäftsleitung, und der operativen Bereiche berücksichtigt werden. Für die oberste Leitung sind die strategischen Ziele und zugehörigen Verbesserungsprojekte sowie der operative Betrieb inkl. PQS von primärer Bedeutung. Dazu werden Qualitätskennzahlen (Key Performance Indicators) festgelegt. Diese setzen sich idealerweise fort in den Kennzahlen der operativen Bereiche. Ohne diese Synchronisation liegt keine sinnvolle Verknüpfung zwischen operativen und strategischen Zielen vor (Abbildung 1).
Abbildung 1 Zusammenhang zwischen Key Performance Indicators (KPI) und operativen Kennzahlen
Bei der Festlegung der Kennzahlen sollte klar sein, welche Aussagen hieraus abgeleitet werden können und welche Ziele damit verfolgt werden. Abbildung 2 zeigt Beispiele für typische Qualitätskennzahlen und deren Aussageziele.
Die Kennzahlen können auf verschiedenen Ebenen ermittelt werden, z. B. auf Ebene der Betriebsstätte, und dann in den Organisationsebenen durch weitere Informationen aggregiert und verdichtet werden.
Kennzahlen auf Betriebsstätten-Ebene beschreiben neben Supply Chain- und Produktionskennzahlen die Aspekte zur Qualität von Prozessen sowie der Einhaltung von internen Standards (operative Kennzahlen). Sie berücksichtigen sowohl die Produkte bzw. Prozesse als auch das Qualitätssystem. Dabei können neben qualitätsrelevanten Aussagen auch Zusammenhänge zu Ressourcen und deren Auslastung getroffen werden.
Die erfolgreiche Nutzung von Kennzahlen hängt nicht von deren Anzahl ab, sondern von ihrer sinnvollen Auswahl.
Abbildung 2 Beispiele für Kennzahlen und damit verknüpfte Aussageziele
Monat:
Viele Kennzahlen werden typischerweise im Monatszeitraum erhoben, z. B.:
Quartal:
Andere Kennzahlen werden möglicherweise sinnvoller quartalsweise erfasst, um die Übersicht über Leistungen und Risiken zu erhalten. Hierzu gehören z. B.
Projekt:
Der Fortschritt interner Verbesserungsprojekte kann mit projektspezifischen Kennzahlen zusätzlich verfolgt werden. Diese entfallen nach erfolgreicher Umsetzung des Projektes.
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