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EMA: Q&A zum Einsatz von Röntgenstrahlung zur Sterilisation

EMA: Q&A zum Einsatz von Röntgenstrahlung zur Sterilisation

Am 9. November 2023 hat die EMA ein 5-seitiges Dokument mit drei Q&As zur erweiterten Auslegung von Anhang 12 des EU-GMP-Leitfadens „Herstellung von Arzneimitteln unter Verwendung ionisierender Strahlen“ für Röntgenstrahlungssterilisationsverfahren veröffentlicht. Die Fragen beziehen sich auf deren Einsatz für Einwegsysteme (SUS, single use systems) in der pharmazeutischen Herstellung. Diese Verfahren etablieren sich zunehmend.

Die zwei meisteingesetzten industriellen Bestrahlungstechnologien sind

  • Gammastrahlen, auf der Grundlage von radioaktivem Kobalt 60, mit etwa 80 % der weltweit installierten Bestrahlungskapazität
  • Elektronenstrahlen, auf die rund 20 % der gesamten installierten Bestrahlungskapazität entfallen

Verfahren mit Röntgenstrahlen rücken jedoch immer stärker in den Vordergrund:
Aufgrund der steigenden Nachfrage nach vorsterilisierten Einwegmaterialien zeigt sich, dass die Kapazitäten der Gammastrahlensterilisation bei Sterilisationsunternehmen begrenzt sind, nicht zuletzt durch einen Versorgungsengpass an Kobalt 60 oder dessen Entsorgungsfrage. Eine Bewertung alternativer Technologien wie Röntgenstrahlung als Option für die Sterilisation von Komponenten für Einwegsysteme ist evident: Röntgensterilisationstechniken zeigen eine mit Gammastrahlungssterilisationstechniken vergleichbare Durchdringungstiefe der Photonenstrahlung und könnten als geeignete Alternative zum Ersatz der Gammasterilisation angesehen werden.

Die ausführlichen Antworten der EMA auf die Fragen

  1. What quality and GMP standards are relevant/applicable to support the use of an X-ray sterilisation process for Single Use Systems (SUS)?
  2. What studies are expected to be performed to support a switch from an established gamma irradiation sterilisation process to an X-ray irradiation sterilisation process for Single Use Systems (SUS)?
  3. When would such a switch in sterilisation process trigger the submission of a variation?

erläutern für Hersteller steriler Produkte, wie Röntgenstrahlverfahren GMP-konform eingesetzt werden können. Da sich der Anhang 12 des EU-GMP-Leitfadens „Herstellung von Arzneimitteln unter Verwendung ionisierender Strahlen“ ausschließlich auf Gammabestrahlung und Elektronenstrahlung bezieht, schließt das Q&A hier eine Lücke. Geklärt werden für den GMP-Bereich unter anderem die Verantwortlichkeiten des Herstellers, der Prozess der Risikobewertung, die Durchführung von Qualifizierungs- und Validierungsaktivitäten oder auch, wann Änderungen im Zulassungsdossier angezeigt sind.


Quelle:

EMA: Q&A on the use of X-ray sterilisation processes for Single Use Systems (SUS) used in pharmaceutical manufacturing

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