Ein gekürzter Auszug aus der 32. GMP & TEA-Episode
Wenn wir dabei an die Nachhaltigkeitsziele denken, müssen wir bestehende Interpretationen in Frage stellen, neue Interpretationen finden und diese konsequent umsetzen.
greenGMP ist also keine neue regulatorische Forderung, sondern ein Plädoyer für den gesunden Menschenverstand, der uns sagt, dass ein „weiter so“ nicht stattfinden darf.
Denn:
Es liegt an uns und das Qualitätsmanagement nimmt dabei eine Schlüsselposition ein.
Ein Prozess kann nicht verändert werden, ohne dass eine Freigabe dieser Änderung erfolgt ist. Dabei spielen die Menschen im Qualitätsmanagement eine wichtige Rolle. Denn sie sind es, die diese Genehmigung und Freigabe erteilen.
Zugleich können sie auch Veränderungen, Änderungen oder Changes an Prozessen vorschlagen. Das führt dazu, dass Qualitätsteams Maßnahmen zur CO2- und Energiereduktion maßgeblich beeinflussen können. Das Selbstverständnis der beteiligten Personen spielt dabei eine wichtige Rolle. Will man Veränderungen unterstützen oder solche verhindern?
Die Frage nach dem Einfluss der Qualitätsteams, kann also leicht beantwortet werden: Sie sitzen meines Erachtens an einer Schlüsselstelle, die über das Erreichen oder Verfehlen von CO2-Zielen im Unternehmen entscheiden.
Manche Firmen haben sich vorgenommen in den eigenen Produktionsstätten bis 2025 CO2-neutral zu werden. Bis 2025 ist nicht mehr viel Zeit – wenn man noch die Realisierung einrechnet, gilt es, schnell und konsequent zu handeln.
Es wäre verheerend, wenn sinnvolle Prozessänderungen sinnlos blockiert würden.
Das Qualitätsmanagement könnte auch das Erreichen von Nachhaltigkeitszielen aktiv unterstützen und darin auch ein neues Betätigungsfeld sehen. Die Quality könnte zum Gatekeeper der Nachhaltigkeit werden!
Warum? Viele Prozesse, die sehr energieintensiv sind, sind durch GMP-Anforderungen oder vielmehr deren aktuell üblichen Interpretationen vordefiniert. Folgt man einem risikobasierten Ansatz und bezieht in die Risiken auch Nachhaltigkeitskriterien mit ein, so kann man bei verschiedenen Prozessparametern die Stellschrauben schon heute verändern.
Natürlich ist es wichtig, die Produktqualität nicht zu gefährden. Sie steht bei vielen technischen Lösungen auch nicht auf dem Spiel. Vielmehr stellt sich die Frage nach der Bereitschaft, in Inspektionen und Audits eine risikobasierte und wissenschaftlich begründete ANDERE Interpretation zu verteidigen.
Aus meiner Projekterfahrung der letzten 30 Jahre sehe ich hier Handlungsbedarf! Es braucht vielleicht auch ein wenig Mut, neue Ansätze zu verteidigen. Wenn solche Ansätze auch durch Publikationen, Verbände und Interessensgemeinschaften unterstützt werden, könnten positive Ergebnisse die Branche schnell verändern.
Die Neigung, es beim Alten zu belassen, weil es schon immer so war, sollte in die Mottenkiste wandern. Daher empfehle ich die Rolle des Qualitätsmanagement zu überdenken. Qualitätsmitarbeitende sollten frühzeitig in entsprechende Projekte eingebunden sein. Und warum nicht auch Nachhaltigkeitsziele, z. B. Energieeinsparung, als Leistungsindikatoren oder KPIs für Qualitätsteams etablieren?
In der 32. Episode unseres Webcasts GMP & TEA erklärt Thomas Peither, wie greenGMP die Nachhaltigkeitsziele unterstützen kann, was die wichtigsten Stellschrauben sind und welche drei Tipps Sie schnell in die Praxis umsetzen können.
Mit jeder Episode unseres Webcasts GMP & TEA erhalten Sie eine ca. 20 minütige Weiterbildung zu einem spannenden GMP-Thema.
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