Dieser Text ist ein Auszug aus dem GMP-Fachwissen Qualifizierung von pharmazeutischen Produktionsanlagen.
Im Rahmen einer DQ sind folgende Schritte durchzuführen:
Die Durchführung der DQ begleitet die Planung und Konstruktion des technischen Systems (vgl. Abbildung 6.D-2 ).
Abbildung 6.D-2 Designqualifizierung im Projektablauf
Mitunter ist in der Praxis zu beobachten, dass sich die Aktivitäten ausschließlich auf den Vergleich von Lasten- und Pflichtenheft beschränken. Diese Überprüfung deckt aber nur einen kleinen Teil der DQ-Aktivitäten ab und kann so nicht den gewünschten Effekt erbringen, z. B. das Erkennen von Konstruktions- und Entwicklungsfehlern in einer frühen Projektphase. Somit besteht weiterhin die Möglichkeit, dass Fehler bis zur IQ und OQ unerkannt bleiben und deren Beseitigung dann deutlich umfangreichere Ressourcen (Zeit, Personal) erfordert. Deshalb ist es wichtig, kritische Punkte schon im Vorfeld zu erkennen. Auch alle weiteren Spezifikationen und technischen Dokumente, die während der Designphase und später im Lebenszyklus einer Anlage auftreten, sind auf die Einhaltung der Anforderungen aus dem Lastenheft (URS) zu überprüfen.
Gerade bei Anlagen mit komplexen Steuerungs-, Antriebs- und Visualisierungssystemen ist eine Auditierung und Qualifizierung der potentiellen Lieferanten unumgänglich. Bevor die Entscheidung für einen Lieferanten getroffen wird, muss überprüft werden, ob dieser definierte Prozesse zur Sicherstellung der Qualität im Unternehmen installiert hat. Ein ISO-9001-Zertifikat alleine reicht nicht aus. Vielmehr muss gewährleistet sein, dass die GMP-Anforderungen an einen Pharmalieferanten erfüllt werden.
Gerade bei Anlagen mit hohem Softwareanteil sind oftmals auch Sublieferanten im Einsatz, die sehr genau zu betrachten sind. Was passiert, wenn solche Firmen in ein paar Jahren nicht mehr am Markt sind? Haben diese bei der Softwareerstellung denselben Qualitätsstandard wie renommierte Firmen im GMP-Umfeld?
Ob man Audits vor Ort durchführt oder postalisch, hängt von der Komplexität und Kritikalität des Systems ab. Dazu sollte man z. B. überlegen, welche Risiken für den Patienten, die Produktsicherheit und die Datenintegrität bestehen.
Dabei sollten ein Auditplan und ein dazugehöriger Fragenkatalog als roter Faden dienen.
Die nachfolgenden Aspekte sollten unbedingt hinterfragt werden:
Weiterführende Informationen zu dieser Thematik finden Sie in Kapitel 18.H Lieferantenqualifizierung.
Wie in Abbildung 6.D-3 gezeigt, sind während der DQ folgende Dokumente zu erstellen (vgl. auch Kapitel 6.C Qualifizierungsdokumentation):
Abbildung 6.D-3 Durchführung und Dokumentation der Designqualifizierung
Das Thema Qualifizierung ist nicht neu – aber es bleibt aktuell: jede neue Anlage muss qualifiziert werden, bevor sie für die Arzneimittelherstellung eingesetzt werden darf. Erfahren Sie in diesem E-Book, welche Anforderungen der Annex 15 an die Qualifizierung stellt und wie sie diese gezielt in die Praxis umsetzen.
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